Bestes Mädchenteam im Landkreis: Hoykenkamp überrascht in der Oberliga
Hoykenkamp (dk-online 26.11.2025) Die A-Jugend der TS Hoykenkamp mit (grüne Trikots, von rechts) Lana Hillmann, Mia Speckels und Chayenne Hillmann liegt in der Oberliga gut im Rennen. Foto: Alexander Heitmann.
Etwas unerwartet stellt die TS Hoykenkamp das beste Handball-Mädchenteam im Landkreis Oldenburg. Die A-Juniorinnen haben in der Oberliga nach einem starken ersten Saisondrittel gute Chancen auf das Direkt-Ticket für die kommende Saison – ob sie es auch wahrnehmen würden, ist eine andere Frage.
Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, hätte man den Handballerinnen der TS Hoykenkamp vermutlich nicht erzählen müssen – sie wurden am Samstag aber noch einmal schmerzhaft daran erinnert. Die A-Jugend spielte in der Oberliga gegen den TSV Bremervörde und verlor höchst unglücklich mit 19:20, damit verpasste das Team auch den Sprung auf Rang zwei, der mit einem Sieg gelungen wäre. Ärgerlich einerseits, aber anderseits macht der Blick auf die Tabelle vermutlich immer noch großen Spaß.
Die Hoykenkamperinnen sind trotz dieses Ausrutschers nämlich Vierter in der dritthöchsten Klasse ihres Jahrgangs und liegen damit mehr als nur im Soll. Vier der sechs bisherigen Spiele haben sie gewonnen, was sie sich vermutlich nicht einmal selbst zugetraut hätten. Die TSH ist damit gerade die ranghöchste Mädchenmannschaft im Landkreis Oldenburg – in allen Altersstufen zusammen. „Das ist schon überraschend“, findet auch Coach Andreas Giebert, der das Team zusammen mit Yvonne Meyer trainiert.
Torwart-Duo noch jüngerer Jahrgang – in der B-Jugend
Ihr Aufgebot besteht zu einem respektablen Teil aus Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs – und teilweise nicht einmal aus A-Jugendlichen. Die beiden Torhüterinnen Samira Preetz und Melina Tokarz kommen gerade erst aus der C-Jugend und haben die B-Jugend direkt übersprungen. Regulär wären sie erst in anderthalb Jahren in die A-Jugend aufgerückt. Auch Miley Musiol, Chayenne Hillmann und Lara Deeken sind noch B-Juniorinnen. „Man muss ihnen hoch anrechnen, wie sie sich schlagen“, sagt Giebert.
Das lässt sich auch über die anderen Spielerinnen sagen, die sich unter dem Gespann Meyer/Giebert zu einer Art Patchwork-Team zusammengefunden haben. Zum Kader gehören sechs Spielerinnen mit Zweitspielrecht, die parallel auch bei den Erwachsenen für ihre Heimatvereine auflaufen – namentlich den TSV Ganderkesee, die HSG Unterweser und den TV Neerstedt, der sogar ein Trio um die beste Werferin Nele Menkens geschickt hat. Die Neerstedter haben aktuell in dieser Jahrgangsstufe kein eigenes Team. „Ich finde es toll, dass ihre Trainer ihnen die Möglichkeit geben, bei uns in der A-Jugend zu spielen“, sagt Giebert.
Sieg vor 150 Zuschauern gegen JSG Hasbruch
Zusammen haben sie ein starkes erstes Saisondrittel hingelegt. Bisheriger Hhöhepunkt war das 38:27 gegen die JSG Hasbruch, bei dem rund 150 Zuschauer in der Halle Heide waren. Es war ein Prestigeduell gegen die neue Spielgemeinschaft, zu der sich die Nachbarn HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und HSG Hude/Falkenburg im Sommer zusammengeschlossen haben. „Das war ein toller Tag, das hat Spaß gemacht“, erzählt Giebert.
Reicht es für Platz unter den ersten Fünf?
Die ersten Fünf der Abschlusstabelle lösen das direkte Ticket für die Oberliga der kommenden Saison. Auf einem solchen direkten Qualifikationsrang liegen aktuell nur drei weitere Nachwuchsmannschaften im gesamten Landkreis Oldenburg: die männliche B- und C-Jugend der TSG Hatten-Sandkrug – und (als Fünfter) die erwähnten Hasbrucher A-Mädchen. Bringt die Turnerschaft ihre Platzierung nach Hause, dürfte sie laut Spielordnung sogar in der Relegation zur Regionalliga antreten. Das allerdings käme für Giebert dann doch etwas zu früh: „Da wäre ich vorsichtig.“
Der erfahrene Coach weiß, wie schwierig es inzwischen ist, im Jugendbereich verlässlich zu planen. Sein Verein musste vor der Saison drei Nachwuchsteams zurückziehen, schon die nähere Zukunft seiner eigenen Mannschaft vermag er nicht vorherzusagen. Ob die Turnerschaft in der kommenden Saison tatsächlich Oberliga (oder mehr) spielen
kann, „können wir erst entscheiden, wenn wir wissen, was für ein Team wir stellen können“. Verstärkung sei in Hoykenkamp immer gern gesehen. Zum aktuellen Team gehören Samira Preetz, Lana Petra Hillmann, Miley Musiol, Mia Marie Speckels, Sanna Fricke, Leni Hayn, Neele Menkens, Melina Meiou Tokarz, Mia Steenken, Chayenne Talisa Hillmann, Romy Claußen, Emmy Schur, Lene Neumann und Lara Deeken.
